Bei Amazon sind sie alle vertreten: Von weltbekannten Marken bis hin zu No-Name-Produkten, von trendigen Startups bis hin zu traditionellen Familienbetrieben, von selbst hergestellten, persönlichen Artikeln bis hin zu Massenware. Die Vielfalt der Seller Accounts ist schlichtweg überwältigend. Klar, dass da ein bisschen Ordnung reingebracht werden muss.
Wer stolze:r Inhaber:in einer eigenen Marke ist und Amazon als Vertriebskanal für die eigens entworfenen, erzeugten oder gebrandeten Produkte nutzt, kann von der Amazon Markenregistrierung profitieren.
Warum gibt es die Amazon Brand Registry überhaupt?Amazon hat die Brand Registry eingeführt, um Kund:innen auf dem Marktplatz vor Fälschungen zu schützen und Markeninhaber:innen die Kontrolle über die eigenen Produkte zu erleichtern. Denn die Registrierung bei einem Marken- und Patentamt reicht leider häufig nicht aus, um die eigene Marke vor Fälschungen, Missbrauch oder irreführenden Angeboten auf Online-Marktplätzen zu schützen. Zwar besteht das Recht, bei Markenrechtsverletzungen Unterlassungsansprüche bzw. Schadensersatzansprüche geltend zu machen – es gestaltet sich jedoch schwierig, solche Fälschungen und Fehlinformationen im Internet überhaupt ausfindig zu machen. |
Inwiefern die Amazon Markenregistrierung diesen Gefahren entgegenwirken kann, welche Voraussetzungen gelten und wie du eine eigene Marke anmelden kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Wenn du Unterstützung benötigst bei der Markenregistrierung, stehen wir dir als Amazon Agentur zur Verfügung!
Amazon Brand Registry: Voraussetzungen
1) Eingetragene Marke
Die wichtigste Voraussetzung für die Registrierung bei der Amazon Brand Registry ist eine aktive Marke, die bei einem offiziellen Markenamt eingetragen ist. Das verantwortliche Amt in Deutschland ist das deutsche Patent- und Markenamt (DPMA).
Amazon akzeptiert Marken, die in den staatlichen Markenämtern folgender Länder eingeschrieben sind: USA (USPTO), Kanada (CIPO), Brasilien (IMPI), Mexiko (INPI), Australien (IP Australia), Indien (IP India), Japan (JPO), Frankreich (INPI), Deutschland (DPMA), Italien (UIBM), Spanien (OEPM), Vereinigtes Königreich (UKIPO), Europäische Union (EUIPO), Benelux (BOIP), Türkei (TURKPATENT), Singapur (IPOS), Saudi Arabien (SAIP), Schweden (PRV), Polen (PPO), Südkorea (KIPO) und die Vereinigten Arabischen Emirate (Ministry of Economy). |
Hinweis: Hast du z. B. eine EU-Marke (über das EUIPO) registriert, kannst du sie für alle europäischen Marktplätze nutzen (z. B. amazon.de, amazon.fr, amazon.it etc.). Eine deutsche Marke, das beim DPMA eingeschrieben ist, gilt hingegen nur für amazon.de.
Tipp: Du kannst deine Marke auch schon bei Amazon anmelden, wenn die Registrierung bei deinem zuständigen Markenamt noch aussteht. Und falls du mit dem Prozess noch gar nicht angefangen hast, kannst du dich beim IP Accelerator Program anmelden, um mit einem Rechtsdienstleister in Kontakt zu treten und einen Markenantrag bei EUIPO oder DPMA einzureichen.
2) Text- oder bildbasiertes Markenzeichen
Für die Registrierung auf Amazon eignen sich textbasierte sowie bildbasierte Marken (= Logo, das deinen Markennamen enthält), jedoch keine reinen Bildmarken. Der amtlich registrierte Markenname muss mit dem bei der Brand Registry registrierten Namen übereinstimmen, das ist klar.

Der Unterschied zwischen einer text- und bildbasierten Marke mit Worten.
3) Kennzeichnung deiner Produkte / Verpackungen
Hinzu kommt, dass dein Markenname oder dein Logo sichtbar auf deinen Produkten oder zumindest auf den Verpackungen angebracht sein muss, um deine Artikel als Markenartikel zu kennzeichnen. Bei der Registrierung im Amazon Brand Registry müssen Bilder bereitgestellt werden, die dies veranschaulichen.
4) Seller- oder Vendor-Central Konto
Zu guter Letzt brauchst du ein Seller- oder Vendor-Central Konto, um Zugang zum Marktplatz zu haben!
Das ist aber nicht immer der Fall: Auch, wenn du nicht selbst auf Amazon verkaufst, kannst du deine Marke in die Brand Registry eintragen und dich als Markeneigentümer:in vor Markenmissbrauch und sonstigen Problemen schützen. Die Eintragung kommt dir sehr gelegen, sobald eine nicht autorisierte Person in deinem Namen auf Amazon verkaufen will, oder falls ein Dritthändler falsche Infos über deine Produkte verbreitet und damit deinen Ruf zu schädigen droht.
Die Amazon Brand Registry gibt dir also eine gewisse Kontrolle über das Marktplatz-Leben deiner Marke, auch wenn du selbst gar nicht auf Amazon aktiv bist.
Vorteile der Amazon Markenanmeldung
Wenn du deine Marke bei Amazon registrierst, erfährst du zahlreiche Vorteile.
Markenschutz
Die Markenregistrierung bei Amazon bietet dir die Möglichkeit, dein geistiges Eigentum effektiv in der digitalen Sphäre zu schützen, indem du Fälschungen und Fehlinformationen entgegenwirken kannst.
Markenverstöße suchen und melden
Amazon stellt dir Tools zur Verfügung, um gezielt nach Markenverstößen und etwaigen Rechtsverletzungen an deiner Marke zu suchen, und zwar auf allen Amazon-Marktplätzen weltweit. Die Suche ist auf Basis von Begriffen, Namen, ASINs oder Bildern möglich. Hast du eine mutmaßliche Rechtsverletzung entdeckt, kannst du unter „Missbrauch melden“ direkt Bericht erstatten.
Zusätzlich führt Amazon automatische Suchen durch und erkennt anhand von modernen Bilderkennungsverfahren, wenn ein Produkt mit deinem Logo angeboten wird, aber nicht in der Brand Registry hinterlegt wurde.
Stellt Amazon einen Missbrauch fest, werden schnell Maßnahmen ergriffen: Das Produktlisting wird entfernt und das Verkäuferkonto wird deaktiviert oder gesperrt, wobei der Verkäufer noch Einspruch erheben kann.
Schreibrechte
Als Inhaber:in der Marke erhältst du die höchsten Schreibrechte für die Produktdetailseiten, was insbesondere dann wichtig ist, wenn Dritthändler deine Markenartikel auf Amazon verkaufen. Du besitzt die Kontrolle über die gemachten Angaben im Titel, in den Bullet Points und in der Produktbeschreibung, wodurch du falschen oder irreführenden Inhalten entgegenwirken kannst.
Enhanced Brand Features & erweitertes Marketing
Ein weiterer großer Vorteil der Amazon Markenregistrierung sind die Möglichkeiten, die sich dir dadurch im Hinblick auf die Darstellung und Anwerbung der zugehörigen Produkte eröffnen. Du erhältst Zugang zu mehreren Tools, die dich beim Markenaufbau unterstützen und auf lange Sicht zu mehr Umsatz führen.
A+ Inhalte
Als Verkäufer:in von Markenartikeln auf Amazon hast du die Möglichkeit, die gewöhnliche Produktbeschreibung in Textform durch A+ Content zu ersetzen. Dies umfasst ansprechendere visuelle Inhalte, zusätzliche Bilder, Cross-Selling-Tabellen und die Brand Story. A+ Inhalte können deinen Umsatz um bis zu 8 %, in manchen Fällen sogar um bis 20 % steigern, da vor allem die Conversion Rate steigt.
Informationen und Hinweise zur Nutzung von A+ Content findest du im Beitrag zur Erstellung von Amazon A+ Inhalten.

Beispiele für visuell ansprechende A+ Inhalte auf der Produktdetailseite
3D-Modelle und Videos
Ein weiteres Tool zur Steigerung deiner Conversion Rate sind 3D Modelle bzw. virtuelle Ansichten im Zimmer und Anproben mit Augmented Reality. Diese Funktionen sind für die meisten Produkttypen verfügbar, z.B. Möbel, Schuhe, Sportartikel, Beautyprodukte, Spielzeug und Automobil-Zubehör.
Zudem kannst du, zusätzlich zu den Produktbildern, ein Video hochladen, welches das jeweilige Produkt mit starker visueller Unterstützung umwirbt oder nützliche Informationen zur Anwendung gibt.
Verkäufer:innen ohne registrierte Marke können diese Features auf ihren Produktdetailseiten nicht freischalten.

Beispiele für Markenartikel in 3D Ansicht
A/B-Test (Experimente)
Eine weitere Funktion, die exklusiv Verkäufer:innen im Amazon Brand Registry zur Verfügung steht, sind A/B-Tests.
Unter „Ihre Experimente verwalten“ kannst du im Seller Central zwei unterschiedliche Versionen deiner Produktdetailseiten erstellen oder lediglich einzelne Elemente (Produktbilder, Produkttitel, Aufzählungspunkte, Produktbeschreibung, A+-Inhalte und Markengeschichte) variieren und dann mehrere Wochen lang die Conversion Rates für beide Versionen tracken lassen.
So erfährst du, welche Version am überzeugendsten auf deine Zielgruppe wirkt, und diese zukünftig aktiv geschaltet lassen. Das kann den Umsatz um bis zu 25 % steigern!
Brand Store
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, auf Amazon einen Store für die eigene Marke zu erstellen und dort das gesamte Sortiment zu präsentieren.
Klicken Kund:innen auf einer Produktdetailseite auf den Markennamen, erhalten sie für gewöhnlich eine Übersicht aller Produkte dieser Marke. Wurde jedoch ein Brand Store eingerichtet, werden sie auf diesen weitergeleitet und können durch sämtliche Produktkategorien sowie Bestseller-Listen stöbern. Die ansprechende Gestaltung des Brand Stores sorgt zudem für ein positives Markenerlebnis.
Neben der Brand Story ist ein eigener Brand Store das kraftvollste Werkzeug für den Markenaufbau auf Amazon!
Für genauere Informationen sowie eine detaillierte Anleitung empfehle ich dir den Beitrag zur Erstellung eines Amazon Brand Stores.

Sortimentsübersicht im Brand Store vs. Produktauflistung ohne registrierte Marke
Werbung
Über die Brand Registry angemeldete Marken können weitere Werbemöglichkeiten nutzen – und zwar die Sponsored Brand Ads sowie die Sponsored Display Ads (Sponsored Products Ads stehen alles Verkäufer:innen zur Verfügung). Jene Cost-per-Click-Kampagnen werden auf den Kategorieseiten und in den Suchergebnissen von Amazon, aber auch auf den Produktdetailseiten von Wettbewerbern, angezeigt.
In den gesponserten Bereichen kannst du ausgewählte Produkte aus deinem Portfolio vorstellen und, indem du deine Marke prominent zur Schau stellst, deine Markenbekanntheit erhöhen.
Zudem kannst du maßgeschneiderte Angebote für bestimmte Arten von Kund:innen sowie Rabattaktionen für treue Käufer:innen erstellen. Diese Werbeaktionen helfen dir dabei, die Kundenbindung weiter zu erhöhen.
Vine Produktrezensionen
Gerade neue, unbekannte Marken kämpfen damit, das Vertrauen der Zielgruppe zu gewinnen, da ihnen hochwertige Produktbewertungen fehlen. Deshalb gibt es das Amazon Vine Programm.
Kund:innen, die besonders vertrauenswürdige und hilfreiche Rezensionen auf der Plattform abgeben, können dazu eingeladen werden, als Vine Produkttester:innen tätig zu werden. Sie bekommen dann ausgewählte Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt, um eine hilfreiche und ausführliche Produktbewertung zu verfassen.
Die Bewerter:innen sind trotz der Teilnahme am Vine-Programm nicht dazu verpflichtet, eine Rezension zu verfassen. Wenn sie es jedoch tun (was fast immer der Fall ist), wird diese entsprechend gekennzeichnet.
Um als Seller:in Amazon Vine zu nutzen, müssen deine Markenartikel folgende Bedingungen erfüllen:
- Produkt besitzt weniger als 30 Rezensionen
- Zustand des Produktes ist „neu“
- Versand durch Amazon (FBA)
- Keine Erotikartikel
- Kein Zusatzprodukt notwendig
- Bilder, Titel, Bullet-Points und Beschreibung vorhanden
Amazon Vine kann ein echter Lebensretter für neue Verkäufer:innen mit registrierter Marke sein. Indem du erste Rezensionen erhältst, steigt deine Sichtbarkeit und das Vertrauen der Kund:innen. Durch die erhöhte Berücksichtigung durch deine Zielgruppe kannst du deinen Umsatz um bis zu 30% steigern!

Beispiele für Vine Produktrezensionen vs. normale Kundenbewertungen
Hier erhältst du weitere Informationen zu Amazon Vine und eine Anleitung, wie du mit einem Produkt an dem Programm teilnimmst.
Amazon Markenregistrierung: Anleitung in 6 Schritten
Jetzt endlich erfährst du, wie die Markenregistrierung bei Amazon abläuft und was dabei zu beachten ist.
Eins aber vorweg: Die Markenregistrierung kann nur von dem oder der eingetragene:n Markeninhaber:in vorgenommen werden. Später ist es möglich, bevollmächtigte Vertreter hinzuzufügen.
Schritt 1 – Voraussetzungen prüfen
Prüfe zunächst, ob du die genannten Voraussetzungen erfüllst, die für die Markenregistrierung bei Amazon gelten. Um den Anmeldeprozess zu beschleunigen, halte folgende Informationen bereit:
- Markeneintragung, ausgestellt vom zuständigen Amt (Markenname, Name des Markeninhabers, Registrierungsnummer, Land)
- Zugangsdaten für Seller oder Vendor Central, sofern du selbst bei Amazon verkaufst
- Ein hochauflösendes Bild deines Logos, sofern dein Markenzeichen bildbasiert ist
- Fotos von den Produkten und der Verpackung mit dem Markennamen
- Die Produktkategorien, in denen deine Marke bei Amazon aufgeführt werden soll
- Die GTINs der Produkte, sofern sie nicht davon befreit sind
- Die Länder, in denen die Artikel hergestellt und vertrieben werden
Schritt 2 – Registrieren/Einloggen
Rufe die Seite der Amazon Brand Registry auf und melde dich mit deinen Seller- oder Vendor-Central Zugangsdaten an. Falls du noch kein Amazon-Konto besitzt, musst du vorher eines erstellen. Nachdem du eingeloggt bist, sollte der folgende Bildschirm erscheinen.
Bei der Erstregistrierung ist die linke Box natürlich noch leer. Klicke auf „Registrieren Sie eine neue Marke“, um den Prozess zu beginnen.
Schritt 3 – Markeninformationen
Zunächst fragt Amazon Informationen zu deiner Marke ab, wie die folgende Abbildung zeigt.
Wie bereits erwähnt, müssen deine Produkte und Verpackungen den Markennamen oder das Logo tragen. Wird hier „Nein“ ausgewählt, kannst du mit der Registrierung nicht voranschreiten.
Falls du in absehbarer Zukunft mehr als 10 Marken registrieren möchtest, erhältst du den Hinweis, dass du nach der ersten Registrierung per E-Mail Informationen über eine gesammelte Registrierung der übrigen Marken bekommst.
Anschließend musst du nur noch den zu registrierenden Markenname eingeben.
Schritt 4 – Geistiges Eigentum
Im nächsten Schritt geht es um das geistige Eigentum. Dort musst du angeben, ob es sich um eine Wortmarke oder eine Wort-Bildmarke handelt. Reine Bildmarken sind nicht erlaubt. Der Markenname wird automatisch aus dem vorherigen Formular übernommen. Handelt es sich um eine Wort-Bildmarke, musst du nun ein hochauflösendes Bild hochladen.
Anschließend sind die Markennummer sowie das zuständige Markenamt anzugeben.
Schritt 5 – Merkmale
Auf der folgenden Seite werden weitere Merkmale deiner Marke abgefragt. Zunächst möchte Amazon wissen, ob die Produkte eine ISBN, EAN, UPC oder andere GTIN besitzen.
Wird „Nein“ ausgewählt, erscheint der folgende Hinweis: „Wenn Sie bei Amazon verkaufen und keine GTIN für Ihre Produkte haben, müssen Sie einen Antrag auf GTIN-Befreiung stellen, es sei denn, Ihre Produkte fallen in eine Kategorie, für die keine GTINs erforderlich sind. Dies hat keine Auswirkungen auf eine Anmeldung für die Markenregistrierung, aber auf die Möglichkeit, Produkte als Verkäufer anzubieten.“
Wird „Ja“ ausgewählt, musst du eine oder mehrere Kategorie(n) angeben, in denen deine Produkte gelistet werden sollen.
Unter den Herstellungs- und Lizenzinformationen musst du angeben, ob du deine Artikel selbst herstellst. Antwortest du mit „Ja“, erscheint die Frage, ob du deine Produkte auch an Dritthändler verkaufst und ob diese auf Amazon aktiv sind.
Des Weiteren will Amazon wissen, ob du Partner dazu lizenziert hast, deine Marke zu nutzen. Antwortest du hier mit „Ja“, erscheint die Frage, ob deine Lizenznehmer bei Amazon verkaufen.
Anschließend musst du noch die Länder angeben, in denen deine Marke präsent ist, um den Antrag abzuschicken.
Schritt 6 – Verifizierung
In der Folge setzt sich Amazon mit dir in Verbindung und übermittelt einen Verifizierungscode, der an Amazon zurückgesendet werden muss, um die Registrierung abzuschließen.
Hinweis: Nach der Registrierung kannst du, falls erwünscht, einen Antrag auf zusätzliche Bevollmächtigte für die Marke stellen, was sinnvoll und notwendig ist, wenn du Mitarbeiter:innen hast, die das Amazon-Verkäuferkonto verwalten. Später kannst du jederzeit eine weitere Marke hinzufügen, indem du den gleichen Prozess durchläufst.
Amazon Brand Registry: Fazit
Letztendlich ist der Prozess der Amazon Markenregistrierung nicht sonderlich aufwendig und bietet dafür viele Vorteile.
Markeninhaber:innen profitieren von einer verbesserten Kontrolle über die Produkte der eigenen Marke: Sie können Markenrechtsverletzungen auf der Plattform einfacher ausfindig machen und melden. Selbst, wenn du gar nicht auf Amazon verkaufst, lohnt sich dieser Schritt, um deine Marke vor unsachgemäßen Machenschaften seitens Zwischenhändlern, lizenzierten Drittparteien oder Nachahmern zu schützen.
Für alle, die Amazon als Vertriebskanal nutzen, bietet die Brand Registry weitere gewichtige Vorteile. Als Markeninhaber:in profitierst du nämlich von verbesserten Darstellungsformaten und Werbemöglichkeiten, um die Sichtbarkeit der eigenen Marke zu erhöhen und die Conversion Rate zu steigern.
Während für etablierte, bekannte Marken der Markenschutz und die Kontrolle von Drittverkäufer:innen meist im Vordergrund stehen, profitieren neue, unbekannte Marken hauptsächlich von den erweiterten Marketing-Möglichkeiten wie A+-Inhalte, Sponsored Brand Ads und Vine Kundenrezensionen.
Wenn du eine eigene Marke hast, rate ich dir dringend dazu, die Markenregistrierung bei Amazon vorzunehmen!
Amazon Markenregistrierung: Häufige Fragen
Wie lange dauert die Amazon Markenregistrierung?
Wenn du deinen Antrag an die Amazon Brand Registry abgeschickt hast, kannst du den Bearbeitungsstatus jederzeit in deinem Konto abfragen. Rechne mit bis zu zwei Wochen, bis deine Marke eingetragen ist und du alle Vorteile als Markeninhaber:in auf Amazon nutzen kannst. Manchmal dauert es aber nur wenige Tage.
Was kostet es, eine Marke bei Amazon zu registrieren?
Die Markenregistrierung bei Amazon ist kostenlos. Um die Voraussetzungen zu erfüllen, musst du aber bei einem Markenregister wie dem DPMA eingetragen sein. Die Anmeldegebühr von Marken beträgt 300 € und umfasst drei Klassen. Jede weitere Klasse kostet zusätzlich 100 €.
Kann ich meine deutsche Marke auf allen europäischen Marktplätzen eintragen?
Das geschieht automatisch. Du musst deine Marke nicht separat bei jedem europäischen Marktplatz (Amazon.de, Amazon.it, Amazon.fr, Amazon.es usw.) registrieren, da sie automatisch EU-weit im Brand Registry System hinterlegt wird.
Was, wenn ich nicht bei Brand Registry angemeldet bin, aber jemand unrechtmäßig meine Marke nutzt?
Natürlich bist du ohne Brand Registry-Eintrag nicht völlig wehrlos; aber der Prozess, gegen Verstöße auf Amazon vorzugehen, ist aufwendiger, langwieriger und unter Umständen mit juristischen Kosten verbunden. Dokumentiere die erkannte Rechtsverletzung und setze dich mit Amazon in Kontakt. Schicke einen Nachweis deiner Markeneintragung und das konkrete Beispiel des Markenmissbrauchs als Anhang mit. Im Notfall musst du mit rechtlichen Maßnahmen drohen.